Geld sparen für Kinder

Sparen für Kinder: Wie Eltern Geld für den Vermögensaufbau anlegen

Es gibt ein paar Angebote, um Geld für Kinder anlegen. Was ich dir jetzt schon mal verraten kann: Ein Sparbuch, bringt im Gegensatz zu früher, keine Zinsen mehr. Ein Tagesgeldkonto bringt auch keine Zinsen mehr und ist vielleicht zum Sparen eines kurzfristigen Ziels geeignet. Aber ich möchte heute über das langfristige Anlegen schreiben. Langfristig bedeutet für mich mindestens 10-15 Jahre. Dabei ist es natürlich am besten, wenn das Kind schon direkt nach der Geburt ein eigenes Depot bekommt und dann pünktlich zum 18. Geburtstag ein schönes Geburtstagsgeschenk bekommt. Je früher du anfängst desto besser: Mit einem Sparplan kann durch den Zinseszins über die Jahre ein großes Vermögen entstehen.

Ich erzähle dir mal, wie ich Geld für unsere Kinder anlege. Das heißt nicht, dass mein Weg das Non Plus Ultra ist, aber es ist ein guter Weg, den du auch gehen kannst.

Wo fange ich an, wenn ich Geld für meine Kinder anlegen möchte?

Wie gesagt, gibt es auf viele Angebote keine Zinsen mehr. Wenn man dann noch die Inflation (Wertverlust des Geldes) berücksichtigt, dann zahlt man sogar noch drauf. Lass also das Geld lieber nicht auf einem Sparbuch oder Girokonto versauern. 

Eine Gute Möglichkeit das Geld gut zu parken ist an der Börse. Falls du noch keine Ahnung von der Börse hast, ist das nicht schlimm. Das Ganze Thema ist auch viel einfacher als du denkst. Als ich das erste mal die “Börse” an den Kopf geschmissen bekommen habe, dachte ich mir “nee, kann ich nicht, will ich nicht, viel zu kompliziert und zu riskant”… Heute kann ich sagen: Doch, das ist eine sehr gute Idee, ich mag die Börse, du kannst alle Vokabeln lernen und riskant ist es nur, wenn du nicht weißt was du tust. Und sind wir mal ehrlich: Alles kann riskant sein, wenn man keinen Plan hat. 

Was genau ist die Börse? Und wie kann ich dort Geld investieren?

Die Börse ist einfach nur ein Marktplatz, an dem Käufer und Verkäufer von Vermögenswerten zusammenfinden. An Börsen werden Wertpapiere, wie zum Beispiel Aktien oder Anleihen gehandelt. Um an einer Börse zu investieren brauchst du ein Konto – das Depot. Ein Depot kann man für Erwachsene und auch für Kinder anlegen. 

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Schritt 1, wenn du für deine Kinder Geld sparen möchtest:

Du eröffnest ein Depot bei einem Broker. Ein Broker ist einfach nur ein Vermittler oder Zwischenhändler, der für dich mit deinen Wertpapieren (z.B. Aktien) handelt. Es gibt verschiedene Broker, die unterschiedliche Konditionen haben. Vergleiche einfach mal ein paar Online Broker und suche dir den passenden aus. Ich habe zum Beispiel ein Depot bei der comdirect und bei der consors Bank.

Du solltest dich jetzt entscheiden, ob du das Depot auf den Namen eures Kindes eröffnest oder auf deinen Namen. Es gibt da ein paar Vor- und Nachteile. Da schaust du am besten selbst, was für dich in Frage kommt.

Ein Depot auf den Namen des Kindes

Jedes Kind (und jeder Erwachsene) kann einen Sparerpauschbetrag in Höhe von 801 Euro im Jahr nutzen (Stand Mai 2021). Auf diesen Betrag fallen keine Steuern an. Erträge auf Depots, die auf den Namen des Kindes lauten, können aber zusätzlich bis zur Höhe des steuerlichen Grundfreibetrags (9.744 Euro) und der Sonderausgabenpauschale (36 Euro) steuerfrei bleiben. 

  • Kapitalerträge bis 10.581 Euro pro Jahr steuerfrei (Pauschbetrag (801 Euro) Grundfreibetrag (9.744 Euro) Sonderausgabenpauschale (36 Euro))
   
  • Geld gehört dem Kind (das Kind hat die Vollmacht und die Eltern kommen nicht so schnell an das Geld)
   
  • Es fällt keine Schenkungssteuer an (wenn innerhalb von 10 Jahren nicht mehr als 400.000 Euro eingezahlt werden)
   
  • Aufwand ist größer, da alle Erziehungsberechtigten zustimmen müssen, Geburtsurkunde muss eingereicht werden
   
  • Übersteigt das Vermögen 7.500 Euro, entfällt Anspruch auf BAfög.
   
  • Ist das durchschnittliche Einkommen höher als 470 Euro pro Monat (bzw. 445 Euro pro Monat Ost), entfällt die kostenlose Familienversicherung

Depot auf den Namen eines Elternteils



Du kannst natürlich auch in auf deinem Depot Geld für das Kind anlegen. Dann kannst du aber die steuerfreie Einkommensgrenze für das Kind nicht voll nutzen. Die Einrichtung ist ein bisschen unkomplizierter, wenn du nur für dich selbst ein Depot anlegst, aber sooo viel mehr Arbeit ist das auch nicht, wenn du es direkt für dein Kind anlegst. Bei Kindern muss man ein paar Blätter mehr ausfüllen und eine Geburtsurkunde einreichen. Alles easy. 

Mit deinem eigenen Depot kannst du selbst entscheiden, wann du deinen Kindern das Vermögen überträgst. Du kannst auch entscheiden wie viel du deinem Kind gibst. Das maximale Vermögen deines Kindes darf nämlich nach wie vor bei maximal 7.500 Euro liegen, wenn der Anspruch auf BAföG bleiben soll.

 Da kannst du dann auch deinen Steuerberater fragen.

  • Du hast die Kontrolle über das Geld
  • Steuerliche Vergünstigungen entfallen, da eigene Freibeträge verwendet werden müssen
   
  • Kontoeröffnung ist sehr einfach
   
  • BAfög und Versicherungen sind kein Thema

Wir haben für beide Kinder jeweils ein eigenes Junior Depot angelegt. Dann kommen wir nicht dran und sie freuen sich mit 18 Jahren über die Finanzspritze. Und nein, ich habe keine Angst, dass das Geld dann auf den Kopf gehauen wird, weil ich bis dahin schon dafür sorgen werde, dass beide achtsam und intelligent mit ihrem Geld umgehen. Bis das Depot dann wirklich bereit ist und alle Unterlagen da sind, wo sie hingehören, dauert es ein paar Tage.

Schritt 2, wenn du für eure Kinder Geld investieren möchtest

Wenn das Depot eröffnet ist, dann kann es schon losgehen. Wir investieren das Geld für die Kinder in ETFs. Wenn du jetzt denkst “OMG, was soll das denn sein?” Keine Panik, ich kenne das Gefühl. ETFs (engl.: „Exchange Traded Fund”) sind Investmentfonds, die einen Index 
z.B. den DAX) kostengünstig nachbilden. Ein Investmentfonds ist eine Art Sammelstelle für Geld, das angelegt werden soll. Anleger legen ihr Geld zusammen und erteilen einem Profi (Fondsmanager) den Auftrag, das Kapital möglichst ertragreich und breit gestreut zu investieren. ETFs sind perfekt für den langfristigen Vermögensaufbau. Sie sind kostengünstig, transparent, breit diversifiziert, flexibel und liquide. Du bezahlst nicht sehr viele Gebühren im Jahr. Oft sind es durchschnittliche Verwaltungsgebühren bei ca. 0,35 bis 0,50 % pro Jahr. ETFs sind auch breit diversifiziert. Das bedeutet, dass das Risiko breit gestreut wird, weil nicht alles auf eine Karte gesetzt wird. 

Wenn du mehr zum Thema ETFs erfahren möchtest, empfehle ich dir www.justetf.com/de/academy . Dort findest du ganz viele Infos zum Thema und dort kann man auch nach ETFs suchen. 

Du kannst auch mal nach “ETFs für Kinder” googlen. Da findest du auch einige ETFs, in die du investieren kannst.

Schritt 3, wenn du für eure Kinder Geld vermehren möchtest

Wenn du dir einen passenden ETF für deine Kinder herausgesucht hast, dann kannst du mit einem Sparplan anfangen Geld auf das Depot zu schieben. Man kann einen Sparplan beim Broker einrichten, der monatlich das Geld in den ETF investiert. Das geht auch schon ab 25 € im Monat. Bei uns wird das Geld von einem Verrechnungskonto genommen. Das bedeutet, dass wir von unserem Girokonto einfach einen Dauerauftrag auf das Verrechnungskonto eingerichtet haben. Auf das Verrechnungskonto können dann auch Oma und Opa Geld einzahlen wenn sie möchten. Geld kannst du auch jederzeit einmalig und manuell in den ETF investieren.

Wenn dann einmal alles aufgesetzt ist, dann hast du für die Zukunft deines Kindes gut vorgesorgt. 

PS: Und wenn du schon mal dabei bist, dann kannst du auch direkt ein Depot für dich einrichten und auch in einen ETF investieren. Dabei würde ich dir aber sehr empfehlen, dich gut in das Thema einzulesen und dir vorher das nötige Wissen anzueignen. Bevor man Geld an der Börse investiert solltest du deinen Status Quo kennen, dein Ziel vor Augen haben, eine richtige Strategie haben, dein Risikoprofil erstellen, einen konkreten Plan haben und die richtigen Produkte auswählen. Dazu kann ich dir das Mentoring von Madame Moneypenny empfehlen, was ich 2019 gemacht habe.

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