10 Fehler, die Eltern machen, wenn sie ihren Kindern den Umgang mit Geld beibringen

10 Fehler, die Eltern machen, wenn sie ihren Kindern den Umgang mit Geld beibringen

Man kann so einiges falsch machen, wenn man seinen Kindern zeigt, wie man mit Geld umgeht. Das sind auch gar nicht mal Dinge, die du bewusst machst. Das sind Gewohnheiten, die du deinen Kindern vorlebst, die du selbst als Kind von deinen Eltern gelernt hast. Ich habe dir ein paar Fehler zusammengestellt, die du deinen Kindern nicht beibringen solltest.

1) Kehre das Geld Thema nicht unter den Teppich

Sprich mit deinen Kindern über Geld und zeige ihnen, dass es etwas ist, worüber man gerne spricht und woran man Spaß hat. Es kann sein, dass du selbst vielleicht kein gutes Verhältnis zu Geld hast. Vielleicht hast du Schulden oder du besitzt wenig Geld und schämst dich deswegen vor deinen Kindern? Wenn du möchtest, dass deine Kinder nicht mit deinen Geldsorgen konfrontiert werden, lernen sie von dir, dass man über Geld nicht spricht. Sie lernen, dass Geld ein Tabuthema ist und nur schlechte Gefühle verursacht. Wenn du nicht über Geld mit ihnen sprichst, dann wird es jemand anderes machen. Wie zum Beispiel Freunde, Lehrer, das Fernsehen oder das Internet. Und du weißt selbst, wie sehr Kinder von Werbung beeinflusst werden. Erkläre deinen Kindern, wie du mit Geld umgehst, wofür du es ausgibst und warum.

2) Gehe nicht davon aus, dass deine Kinder es von alleine lernen werden

Den Umgang mit Geld lernen Kinder nicht in der Schule. Umso mehr sind hier die Eltern gefragt, die ihren Kindern den Geldumgang vorleben und zeigen. Finanzielle Verantwortung bedeutet auch Disziplin. Sparen bedeutet, dass du Geld für etwas zur Seite legst, was du dir erst in der Zukunft kaufen möchtest. Kinder sehen oft noch nicht den großen Vorteil davon, wenn man sich irgendwann später seinen Traum erfüllt. Kinder möchten sich oft direkt etwas von ihrem Geld kaufen, um Spaß zu haben oder um sich Süßigkeiten zu kaufen. Diese Gewohnheiten, die es zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Geld braucht, lernen Kindern von den Eltern. Achtung: Gewohnheiten werden bis zum 7. (!) Lebensjahr angeeignet. Je früher du anfängst mit deinen Kindern über Geld zu reden umso besser.

3) Du bezahlst deine Kinder für Dinge, die sie kostenlos tun sollten

Wenn deine Kinder keine Lust haben im Haushalt zu helfen und du ihnen dafür Geld bietest, könnte der Schuss nach hinten losgehen. Ich finde, es gibt Dinge im Haushalt, die auch Kinder übernehmen können. Es kommt hierbei natürlich auch auf das Alter an. Kleine Kinder können zum Beispiel beim Tischdecken und Abräumen helfen, sie können ihr Zimmer aufräumen oder auch mal beim Spülen helfen. Für Extra Aufgaben im Haushalt kann man hingegen schon ein paar Euro springen lassen. Das wären zum Beispiel Aufgaben wie Boden wischen, Fenster putzen, Auto waschen oder Rasen mähen. Dann macht es für mich wieder Sinn und Kinder lernen, dass sie Geld bekommen, wenn sie dafür eine Leistung bringen.

4) Du willst alle Ausgaben deiner Kinder kontrollieren

Kennst du das Gefühl, wenn dein Kind sein Taschengeld für Schrott ausgeben will? Naja, Schrott in deinen Augen. Für das Kind ist das natürlich das allerbeste, was es gerade auf der Welt gibt. Kinder sollen ihr Taschengeld für die Dinge ausgeben, die sie für richtig halten. Dabei lernen sie auch eigenverantwortlich mit ihrem Geld umzugehen. Wenn das Geld weg ist, ist eben alles weg und dann wird wieder gewartet, bis es neues Taschengeld gibt (und dann solltest du natürlich auch nicht mit neuem Geld nachschießen). Wenn man sich ein Spielzeug gekauft hat, was nächsten Monat wieder out ist und dann in der Ecke landet, dann ist das eben so. Kinder sollen solche Erfahrungen selbst machen. Da können Eltern 1000 mal erklären, wie bescheuert dieser Kauf jetzt ist, Kinder sollen es am eigenen Leib erfahren. Und das lieber früher als später.

5) Unterschätze nicht, was Kinder schon alles verstehen

Kinder verstehen schon mehr als du vielleicht glaubst. Mit 3 Jahren fangen sie schon an zu verstehen, dass Geld ein Tauschmittel ist, mit dem man zum Beispiel etwas im Supermarkt kaufen kann. Sie wissen auch, dass man ein Sparschwein hat, in dem man sein Geld für später aufbewahren kann. Man kann Kindern schon ganz früh erklären, wie Geld funktioniert und wie man sein Geld investieren kann. Dafür gibt es auch tolle Kinderbücher, die das ganz einfach erklären. Wenn ihr euch die Bücher gemeinsam anschaut, dann kannst du bestimmt auch noch viel dabei lernen.

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6) Du denkst, dass Finanzliteratur nur etwas für Erwachsene sei

Finanzen sind für dich auf den ersten Blick viel zu kompliziert für Kinder, aber man kann jedes Thema mit einfachen Worten erklären. Es gibt ganz tolle Finanzbücher für Kinder. Ich gebe zu, dass es auf dem deutschen Markt noch nicht sooo viele Bücher zu dem Thema gibt (Du kannst dich auch mal auf dem englischen Markt inspirieren lassen. Bilderbücher kann man ja ganz einfach übersetzen). Was ich dir zum Beispiel empfehlen kann ist „Ein Hund namens Money von Bodo Schäfer*“. In diesem Buch lernen Kinder etwas über das Sparen, Schulden abbauen oder das Investieren. Ich werde auch noch viele Kinderbücher mit unseren Kindern lesen und später auch ein paar Buchempfehlungen zusammenstellen.

7) Kaufe nicht ohne deine Kinder ein

Am besten nimmst du deine Kinder oft mit zum Einkaufen und erklärst ihnen auch, warum du diese und jene Produkte kaufst. Du kannst ihnen zeigen, dass man Preise vergleichen kann und warum manche Produkte mehr Geld kosten als andere. Achte darauf, dass du deinen Kindern keine Brötchen oder ähnliches zum Snacken gibst, das noch nicht bezahlt ist. Sonst lernen sie, dass es ok ist, wenn man etwas nimmt, obwohl es noch gar nicht dir gehört. Beim Einkaufen ist es auch wichtig, dass die Kinder sehen, dass du mit Bargeld zahlst. Mit einer EC-Karte sehen die Kinder nur ein Stück Plastik, was an ein Gerät gehalten wird. Bei Bezahlen mit Bargeld sieht man, wie viel Geld man gegeben hat und was man für seinen Einkauf bezahlt hat und das Geld dann den Besitzer gewechselt hat.

Ich finde es auch gut, wenn man ab und zu im Geschäft ein paar Dinge kauft, anstatt alles auf Amazon zu bestellen. Die Kinder sehen nur, dass man am Handy rumfummelt und am nächsten Tag das Paket vor der Tür steht. Letztens meinte unser Sohn (5), dass er lieber etwas auf Amazon bestellen möchte, weil das ja kein Geld kosten würde… upps, das sollte er natürlich nicht denken.

8) Vernachlässige nicht das Thema der Großzügigkeit

Eine der wichtigsten Dinge, die Eltern ihren Kindern beibringen können, ist großzügig zu sein und anderen zu helfen. Dabei beginnt Großzügigkeit im Herzen. Ich erkläre unseren Kindern, dass ich gerne anderen Menschen etwas gebe, denen es nicht so gut geht. Ich erkläre ihnen, dass wir ein sehr gutes Leben haben und in ganz vielen Bereichen des Lebens in Fülle leben können. Ich erklären ihnen, dass Menschen in anderen Ländern nichts zu essen haben und in ganz armen Verhältnissen leben. Mittlerweile gibt unser Sohn sehr gerne obdachlosen Menschen etwas Geld. Genau für solche Zwecke haben wir auch eine Spardose gemacht, die den Aufdruck „Gutes tun“ hat. Und wenn wir in finanzieller Fülle leben und so viel Geld haben, dass wir sogar anderen Menschen noch etwas davon abgeben, dann weiß das Universum, dass Geld auch wieder zu uns zurück fließen darf.

9) Spare nicht einfach nur das Geld

Sparen ist wichtig und sparen macht auch Spaß, wenn man weiß auf welches Ziel man hinspart. Allerdings gibt es auch noch etwas, das genauso wichtig ist: Geld vermehren. Heute bekommt man (fast) keine Zinsen mehr für sein Gespartes. Im Gegenteil, heute zahlt man Geld für sein Vermögen, was auf dem Konto schlummert. Von der Inflation, also dem Wertverlust des Geldes, fange ich jetzt mal nicht an zu reden. Zeige deinen Kindern doch, wie sie ihr Geld vermehren. Zeige Ihnen, wie sie ihr Geld für sich arbeiten lassen. Dafür bietet sich ein kleiner Exkurs zur Börse an.

10) Du denkst, deine finanzielle Situation ist unveränderlich

Eltern, die nicht so viel Geld haben, sagen oft, dass sie sich nichts leisten können. Stattdessen sollte man lieber sagen „Wie können wir uns das leisten“ und dann nach Möglichkeiten suchen um Geld zu verdienen oder es auf andere Weise zu bekommen. Bei dem Satz „Ich kann mir das nicht leisten“ denkt dein Gehirn, dass es eine Tatsache ist und hört auch darüber nachzudenken. Bei dem Satz „Wie kann ich mir das leisten?“ versucht dein Gehirn automatisch nach neuen Ideen und Möglichkeiten zu suchen. Und du wärst überrascht, was sich dadurch alles ändern kann.

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